I am dancing in the rain. Just dancing in the rain...

Die Tage werden schon kuerzer und die naechte kaelter. Haben wir uns vorletztes Wochenende noch darueber gewundert, wie lang der Sonnenuntergang hier im Norden dauert, faellt mittlerweile auf, dass die Sonne um acht Uhr schon fast verschwunden ist. Abends und auch tagsueber sollte man immer eine Jacke UND einen Regenschirm dabei haben! In der letzten Woche gab es nach meinem persönlichen Empfinden keinen Tag, an dem es nicht geregnet hat. Ansonsten ist nichts aufregendes passiert, ausser dass ich letzten Mittwoch bis Freitag aufgrund einer Erkaeltung nicht in der Lage war produktiv zu sein, da es mir merklich schwer viel mich zu konzentrieren.

Kulinarisches
Letzte Woche habe ich meinen ersten “Kebab i bröd” gegessen - ja, es gibt hier “Döner”! Und ich fand ihn sehr lecker. Es wird, ähnlich wie in Deutschland, Kebab in einem gebackenen Brot (jedoch kleiner als das deutsche Fladenviertel) mit viel Gemuesse und einer Pepperoni-Schote serviert. Das Kebab war, meinem Geschmack nach zu urteilen, Lammfleisch (zumindest hoffe ich, dass es nicht Rind war, welches wie “Lamm” geschmeckt hat…).

Kulturelles
Im November gibt es in Stockholm ein wohl recht bekanntes Filmfestival. Hierfuer kann man im Vorfeld eine “filmkortet” käuflich erwerben, die dann Eintritt zu den gezeigten Filmen erlaubt. Doch noch besser: diese Karte ist ein Jahr lang gueltig und innerhalb dieses einen Jahres werden mindestens 12 Previews von Filmen gezeigt, die in den naechsten darauffolgenden Wochen in die Kinos kommen. Und das fuer (ermässigt) 160 Kronen ist nicht schlecht, wo ein einzelner Kinobesuch doch sonst ca. 80 Kronen kostet.

Mein Projekt
Nachdem mir Erik letzte Woche drei ganz konkrete Projekte vorgeschlagen hat, habe ich mich fuer folgendes entschieden: “Gaussian Belief Propagation in a dynamical environment”. Dabei geht es (soweit ich das bisher ueberblicken kann) um folgendes: Belief Propagation ist ein recht effektiver Algorithmus zur Berechnung von Marginalien in Faktorgraphen (welche als Modell fuer komplexe Netzwerke verwendet werden). Eine mögliche Fragestellung die unter Zuhilfenahme dieses Algorithmus’ geklärt werden kann (und das linear in der Zeit mit zunehmender Groesse des Graphen) ist die Berechnung von Mittelwerten der Werte aller Knotenpunkte (man stelle sich vor, man sitze auf einem solchen Knoten in einem Netzwerk, kann nur mit seinen direkten Nachbarn kommunizieren und möchte trotzdem den Mittelwert ueber alle Knoten ermitteln). Die Fragestellung, welche ich bearbeiten werde, ist wie sich die Effektivitaet dieses Algorithmus’ verhällt, wenn die zu mittelnden Groessen dynamisch sind, sich also mit der Zeit ändern - und zwar in solchen Zeitskalen, in welchen auch der Algorithmus arbeitet. Aufgaben dabei: Theorie verstehen (Papers lesen…), Belief Propagation in ein Programm implementieren, dynamische Umgebung hinzufuegen und hoffen, dass etwas sinnvolles, wertvolles und interpretierbares herauskommt. We’ll see…
Das Bild links ist ein Beispiel eines Netzwerkes, um genau zu sein sind es die europäischen Stadt-zu-Stadt-Internet-Verbindungen visualisiert von Chris Harrison http://www.chrisharrison.net/projects/InternetMap Auf seiner Seite findet man noch viele andere interessante Möglichkeiten diverse Zusammenhänge als Netzwerke zu visualisieren.

Anmerkung
Fuer diejenigen, die sich wundern, warum ich manchmal das ö als ö und anderemale das ö als oe schreibe, jedoch ein ue immer als ue und nie als (man denke sich ein u mit zwei Punkten): Einige unserer Umlaute sind im schwedischen Alphabet vollwertige Buchstaben, nämlich: das ä und das ö - und sind damit auch als Buchstaben auf der Tastatur vorhanden. Dass ich manchmal ä und andermal ae schreibe ist einfach Gewohnheit, da ich den auf der Tastatur nicht vorhandenen Umlaut ja auch als ue eingeben muss. Um die Verwirrung komplett zu machen könnte ich ja lustig sein und immer da, wo ein (man denke sich wiederum ein u mit zwei Punkten) stehen måsste, ein å schreiben :-)